Webapplikationen
Usability und Accessibility
Web-Browser
- Das World Wide Web basiert auf der Client/Server-Struktur. Client-Programme für den Zugriff auf WWW-Server bezeichnet man als »User-Agent« oder »Web-Browser« (oder einfach: »Browser«). Der Begriff kommt aus dem englischen »to browse« (= durchblättern, sich umsehen). Ein Browser ist also ein Programm, mit dem Sie durch Webseiten blättern und das WWW durchstreifen können.
Die meisten Browser laufen auf einer grafischen Benutzeroberfläche und können mit Maus und/oder Tastatur bedient werden. Es gibt aber auch spezielle Browser, die Webseiten in Textform zeilenorientiert oder in Blindenschrift darstellen oder gar vorlesen (Screenreader).
Viele Browser dienen heute nicht mehr nur zum Zugriff auf das WWW, sondern bieten auch Mail- und Newsfunktion und unterstützen Services wie Telnet oder FTP.
- Mit Hilfe einer Telnet-Verbindung ist es möglich, Programme auf einem entfernten Rechner auszuführen. Man kann dadurch so gut wie uneingeschränkt auf einem Rechner arbeiten ohne wirklich davor zu sitzen, also Programme ausführen, das Passwort verändern und so weiter. Es ist jedoch nicht möglich, Daten von einem Rechner auf einen anderen zu übertragen.
- FTP ist die Abkürzung für »File Transfer Protocol«, ein Protokoll, mit dem man Dateien von einem Rechner zu einem anderen übertragen kann. Um eine FTP-Verbindung zu einem Server aufzubauen, kann man grafische Tools wie zum Beispiel WS-FTP, FlashFXP oder auch Netscape Navigator oder den Internet Explorer verwenden. Stehen diese Tools nicht zur Verfügung, ist es auch möglich, über ein kommandozeilenbasiertes Programm eine FTP-Verbindung aufzubauen. Per FTP übertragen Sie später Ihre Dokumente auf den Server Ihres Webhosters.
Von Mosaic zu modernen Browsern
Sie haben in dem Abschnitt über die Entwicklung des World Wide Web gelesen, dass Rechner bereits Anfang der 1970er Jahre erstmals dezentral vernetzt wurden und mit TCP/IP bereits Anfang der 1980er Jahre der Kommunikationsstandard entwickelt wurde, der noch heute verwendet wird. Zum relevanten Medium wurde es allerdings erst Mitte der 1990er Jahre, also etwa 15 Jahre später. Einer der Gründe dafür lag in den mangelnden Möglichkeiten, bequem auf die Daten im Internet zuzugreifen. Es gab zwar bereits Browser, diese waren jedoch textzeilenorientiert und dienten nicht dazu, das Medium WWW massentauglich zu machen. Dazu war ein Browser mit grafischer Benutzeroberfläche notwendig.
Der erste Browser dieser Art war Mosaic. Er wurde im April 1993 am National Center for Supercomputing Applications (NCSA) an der University of Illinois von dem damals 20jährigen Studenten Marc Andreessen entwickelt. Die erste Version basierte auf einer auf Unix-Rechnern weit verbreiteten grafischen Benutzeroberfläche, dem X Window Systems. Im Laufe des Jahres folgten dann Versionen für Windows-Rechner oder Macs.
Der kostenlose Mosaic verbreitete sich sehr schnell über das Internet. Im Jahre 1994 wurde Jim Clark auf den Browser und dessen Entwickler Marc Andreessen aufmerksam. Clark war damals Professor an der Stanford University und mit seiner Firma Silicon Graphics Inc. bereits ein erfolgreicher Unternehmer. Er hatte genügend Geschäftssinn, um die (finanziellen) Möglichkeiten, die das Internet bot, zu erkennen und gründete zusammen mit Andreessen in Mountain View (Kalifornien) die Mosaic Communications, die sich bald darauf in die Netscape Communications umbenannte.
Die zu größten Teilen aus dem ehemaligen Mosaic-Team übernommenen Programmierer entwickelten den neuen Browser Netscape Navigator von Grund auf neu in ungewöhnlich kurzer Zeit. Er wurde Ende 1994 via Internet veröffentlicht, gewann binnen vier Monaten über 75% des Browsermarktes und wurde zu einem Industriestandard.
Andere Firmen verschliefen die Entwicklung des Internets regelrecht, darunter die Deutsche Telekom mit ihrem BTX-Service oder der Online-Anbieter CompuServe, aber auch Microsoft. Bald jedoch merkten auch sie, dass der Boom des World Wide Web sich nicht aufhalten ließ. 1995 erklärte Microsoft das Internet zu einem zentralen Geschäftsfeld. Im selben Jahr wurde der Internet Explorer entwickelt, der schließlich auch an Firmenkunden kostenlos abgegeben wurde, um den Rückstand gegenüber Netscape aufzuholen. In Folge verlor Netscape im Browsermarkt kontinuierlich Anteile an den Internet Explorer, der heute marktführend ist und sich zur Zeit, Mitte 2002, in der Version 6 befindet.
Trotz mehrfacher Reformulierung der Firmenstrategie konnte Netscape Communications an die frühen Erfolge nicht anknüpfen. Microsoft wurde für viele der bessere Browser mit der größeren Sicherheit und den besseren Features. Schließlich wurde Netscape Communications Ende 1998 vom Online-Dienstanbieter AOL aufgekauft.
Alternativen
Opera
Opera ist eine norwegische Softwareschmiede, die den gleichnamigen Browser entwickelt. Die erste ernsthafte Opera-Version war die Version 2.1 aus dem Jahr 1996. Erst 2000 kam für Opera der kommerzielle Durchbruch mit Version 4.0 für Windows, die innerhalb des ersten Monats über eine Millionen Mal heruntergeladen worden ist. Im Dezember 2000 erschien Version 5.0, auf die innerhalb des ersten Folgemonats bereits über zwei Millionen Mal zugegriffen wurde. Mitte 2002 wurde Version 6 veröffentlicht.
Opera gibt es mittlerweile in knapp 30 Sprachen für die Betriebssysteme BeOS, Linux/Solaris, Mac, OS/2, QNX, Symbian OS und Windows .
Opera ist neben den beiden großen Browsern die wichtigste Alternative auf dem Markt. Der Browser ist übersichtlich, innovativ und bietet viele Konfigurationsmöglichkeiten. Opera nutzt die Ressourcen moderner Rechner konsequent und ist dadurch schneller als andere aktuelle Browser. Opera bezeichnet sich selbst nicht umsonst als The fastest browser on earth
.
Opera verfügt auch über einen Mail-Client.
Leider gibt es Opera nicht wie die anderen Browser völlig kostenlos. Ab Version 5.0 finanziert Opera sich durch einen Werbebanner rechts neben der Menüleiste. Für 39 Dollar kann Opera lizenziert und somit der Banner ausgeblendet werden.
Mozilla
Mozilla ist ein Projekt, das den Netscape Communicator als Open Source Projekt weiterführt. Das Projekt wird betreut von Mitgliedern von Netscape, RedHat und anderen Firmen.
Das Mozilla-Projekt wurde ins Leben gerufen, als die Version 4 des Netscape Navigator (NN) ihrem Ende zuging. Es wurde geplant, den Code des NN zu stabilisieren und eine Version 5.0 zu veröffentlichen. Da allerdings schon viele Änderungen, die für eine Integration in eine spätere Version gedacht waren, fast fertig gestellt waren, wurde auf Basis einer neuen Layout Engine und einer neuen Networking Engine die Netscape Version 6.0 veröffentlicht.
Zwischen dem Mozilla Projekt und Netscape gibt es die Absprache, dass Mozilla seine eigenen Browserversionen herausgibt, und wenn Netscape einen neuen Browser vorbereitet, verwendet es die derzeitig aktuelle, für die eigenen Zwecke modifizierte Mozilla-Version. Als Gegenleistung stellt und bezahlt Netscape viele Entwickler des Mozilla Projektes. Die Netscape-Versionen haben eine etwas andere Optik als die Mozilla-Versionen und sind mit dem AOL-Markenzeichen und diversen zusätzlichen Softwareprodukten versehen.
Die erste Mozilla Vorversion wurde im März 1998 veröffentlicht. Am 05. Juni 2002 kam dann die Version 1.0 heraus.
iCab
iCab ist ein alternativer Web-Browser für den Macintosh. Die Entwicklung von iCab ist noch nicht abgeschlossen, es fehlen noch einige Funktionen zur endgültigen ersten Version. Es gibt jedoch schon Vorversionen von iCab zum Download. Weitere Previews werden folgen. Nach Abschluss der Preview Phase soll iCab "Pro" dann für 29 € zu haben sein. Eine kostenlose Version soll auch weiterhin angeboten werden.
iCab bietet viele nette Funktionen wie das Ausblenden von Werbung, Kiosk-Modus, Fehlerprotokolle, Download-Manager, Quelltext-Manager, mehr Möglichkeiten zum Öffnen und Verwalten von Links und vieles mehr. iCab verspricht somit, in seiner Vollversion ein sehr guter Browser zu werden.
Lynx
Lynx ist ein WWW-Browser für textorientierte Darstellung, sei es auf normalen PCs oder Textterminals. Lynx wird als GNU-Software vertrieben, d.h. es darf frei kopiert und benutzt werden. Lynx ist der Standard im Textbrowserbereich für Unix. Die derzeit aktuelle Version 2.8.5 läuft auf Unix, VMS, Windows 95/98/NT, DOS und OS/2 EMX. Die Bedienung von Lynx ist sehr einfach, Kommandos werden durch Tastendruck ausgeführt.
- Lynx Homepage
- Lynx Viewer
Hier können Sie sich Ihre Seiten in einem Online Lynx Emulator anschauen.
Webapplikationen
Usability und Accessibility
Zum Seitenanfang